Trump widerruft Obama-Dekret zugunsten minderjähriger Kinder von illegalen Einwanderern

Trotz massiver Warnungen nicht zuletzt aus der amerikanischen Wirtschaft hat US-Präsident Donald Trump das sogenannte Daca-Programm für Kinder illegaler Einwanderer („Dreamer“) seines Vorgängers beendet. Obama hatte dieses Programm 2012 als Dekret zugunsten jungen Migranten eingeführt, um diesen ein Bleiberecht in den Vereinigten Staaten zu sichern. Auf der Grundlage dieses Programms erhielten etwa 800.000 Kinder von illegalen Einwanderern, die jünger als 16 Jahre alt waren als sie in die USA gelangt sind, eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Diese müssen nun innerhalb der nächsten sechs Monate die USA verlassen, wenn der Kongress nicht eine gesetzliche Grundlage für deren Verbleib schafft.

Bild: By Michael Vadon (Donald Trump) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

 

documenta: Freie Wähler und Piraten für den Ankauf des Marmorzeltes

Die Fraktion Freie Wähler und Piraten setzt sich für den Ankauf des Marmorzeltes von Rebecca Belmore ein. Das Kunstwerk will an die gestrandeten Flüchtlinge in Griechenlands Camps erinnern. Die Skulptur war auch in Athen ausgestellt und gehörte dort zu den meistfotografierten und besprochenen Kunstwerken der documenta. Gerade weil die Skulptur auch in Athen zu sehen war, ist sie in besondere Weise für einen Ankauf durch die Stadt geeignet.

TV-Duell: Wohl kein ausreichender Rückenwind für Schulz

Trotz leichter Vorteile im TV-Duell mit Angela Merkel ist Martin Schulz wohl nicht der entscheidende Durchbruch hin zu einer Wende im Wahlkampf gelungen. Bei Merkel war erneut erkennbar, dass sie diese Art der Auseinander nicht sonderlich mag. Schulz dagegen wirkte insgesamt schlagfertiger. Sein Manko war allerdings, dass er sich inhaltlich nicht deutlich genug von Merkel abgrenzen konnte. Merkel parierte die Angriffe von Schulz immer wieder mit Hinweis auf die gemeinsame Regierungspolitik in der großen Koalition. Wie im bisherigen Wahlkampf insgesamt zeigte sich auch in dem TV-Duell, dass es ein Fehler der SPD war, nach der großen Koalition von 2005 bis 2009, die mit einem desaströsen Wahlergebnis für die SPD endete, nach der letzten Bundestagswahl erneut als Juniorpartner eine große Koalition einzugehen. Wie 2005 hätte es auch 2013 eine Mehrheit gegen die Union und Merkel gegeben. Eine solche Mehrheit zeichnet sich – auch nach diesem TV-Duell – bei dieser Wahl nicht ab.

Kassel-Calden: Sundair weiter ohne Zulassung

Die neugegründete Luftverkehrsgesellschaft Sundair hat noch immer keine Betriebserlaubnis durch das Luftfahrt-Bundesamt erhalten. Dadurch verzögert sich die Stationierung eines Flugzeuges auf dem Flughafen Kassel-Calden erneut. Die Stationierung war ursprünglich für den Beginn der Hauptreisezeit am 1. Juli 2017 geplant. Der Termin wurde zunächst auf Ende Juli 2017 und dann weiter auf Ende August 2017 verschoben. Ein neuer Termin wird jetzt nicht mehr genannt.

Präsidentschwahl in Kenia muss wiederholt werden

Das oberste Gericht Kenias hat die Wiederholung der Präsidentschaftswahl angeordnet und damit einer Beschwerde des unterlegenen Oppositionsführers Raila Odinga stattgegeben. Dieser hatte seine Beschwerde mit einer Wahlfälschung durch Hackerangriffen begründet. Die Wahlkommission und auch internationale Beobachter hatten keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das Gericht sah dies anders und ordnete eine Wiederholungswahl an, die innerhalb von 60 Tagen stattfinden muss. Die Entscheidung des Gerichts fiel einstimmig. Bei der Wahl durchgesetzt hatte sich der Amtsinhaber Uhuru Kenyatta.

Kassel-Calden: Eine Millionen Euro jährlich aus Steuermitteln für Sundair?

Offenbar hat sich die Flughafen GmbH Kassel verpflichtet, für die Dauer von acht Jahren jährlich eine Millionen Euro an die Fluggesellschaft Sundair zu zahlen, damit diese eines ihrer Flugzeuge auf dem Flughafen stationiert. Dies berichten das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche. Mit dieser Summe wären ein Sechstel der Betriebskosten der Fluggesellschaft gedeckt. Diese bestätigte lediglich eine Vereinbarung mit dem Flughafen, bestritt aber die Höhe der Zahlungen. Anteilseigner der Flughafen GmbH Kassel sind das Land Hessen, Stadt und Landkreis Kassel sowie die Gemeinde Calden. Diese haben nicht nur die Baukosten in Höhe von 282 Millionen Euro aus Steuermitteln gezahlt, sondern stehen auch für die Verluste des Flughafens von sechs Millionen Euro jährlich gerade.

Kartellabsprachen: Stadt will Geld von Daimler und MAN zurückfordern

Die Stadt Kassel lässt die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gegen LKW-Hersteller prüfen, die durch Kartellabsprachen überhöhte Preise für ihre Fahrzeuge durchsetzen konnten. Dies geht aus der Antwort des Magistrats auf eine Frage der Fraktion Freie Wähler und Piraten hervor. Die Europäische Union hatte wegen Kartellabsprachen Strafen unter anderem gegen die Hersteller Daimler und MAN verhängt. Im Kartellzeitraum hat die Stadt Kassel insgesamt 85 Fahrzeuge sowie weitere 74 LKW-Gestelle mit besonderen Aufbauten für Stadtreiniger und Feuerwehr von diesen Herstellern erworben.

Anfrage der Fraktion Freie Wähler und Piraten

Schriftliche Antwort des Magistrats

Trotz Neutralitätspflicht: Steinmeier verurteilt rassistische Äußerungen von AfD-Spitzenkandidat Gauland

Bundespräsident Steinmeier hat gegenüber dem Berliner Tagesspiegel die rassistischen Äußerungen des Spitzenkandidaten der AfD, Alexander Gauland, scharf kritisiert. Ohne Gauland beim Namen zu nennen sprach er von einem Tiefpunkt in der politischen Auseinandersetzung und geistiger Brandstiftung. „Deutschlands dunkelstes Kapitel der Geschichte begann, als Deutsche zu Nicht-Deutschen erklärt wurden, ihnen Bürgerrechte und Staatsangehörigkeit entzogen und sie zur Ausreise getrieben wurden“, so Steinmeier. Gauland hatte eine Äußerung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD), wonach eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache nicht auszumachen sei, wie folgt kommentiert: „Das sagt eine Deutschtürkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“

Steinmeier Äußerung ist auch deshalb bemerkenswert, weil er als Bundespräsident zu parteipolitischer Neutralität verpflichtet ist. Dies gilt insbesondere unmittelbar vor einer Bundestagswahl.

Foto: Copyright: Bundesregierung/Steffen Kugler, Quelle: http://www.bundespraesident.de/DE/Presse/Pressebilder/pressebilder-node.html

SPD gibt eigenes Wahlziel auf

Die SPD hat sich angesichts der Umfragewerte innerlich bereits von ihrem Wahlziel, stärkste Partei im kommenden Bundestag zu werden, verabschiedet. So jedenfalls kann man eine Äußerung von Bundesaußenminister Gabriel gegenüber dem Spiegel interpretieren. Darin lehnt er eine große Koalition als nicht sinnvoll ab, weil die SPD dann nicht den Kanzler stellen würde. Dies könnte sie jedoch, wenn sie aus der Bundestagswahl als stärkste Partei hervorgehen würde. Nach den jüngsten Umfragen liegt sie bis zu 18 Prozentpunkten hinter der Union. Auch für eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP oder eine rot-rot-grüne Koalition sagen die Umfragen keine Mehrheit voraus.

Künftig sechs statt fünf Dezernate in Kassel

Die neue Mehrheit im Kasseler Stadtparlament aus SPD, Grünen und zwei ehemaligen Liberalen hat die Zahl der Dezernate von bisher fünf auf sechs erhöht. Nach Auskunft des Magistrates entstehen dadurch zusätzliche Kosten in Höhe von 250.000,- € jährlich. Neben diesen vom Steuerzahler zu tragenden zusätzlichen Kosten wird die Aufstockung der Dezernate auch als sachwidrig kritisiert. Das bisherige Dezernat Stadtentwicklung und Verkehr, das von Christof Nolda (Grüne) verwaltet wurde, wird in zwei Dezernate aufgeteilt. Nolda behält die Stadtentwicklung, neuer Verkehrsdezernent wird Dirk Stochla (SPD). Dadurch werden nicht nur Ämter, die besser in einem Dezernat verwaltet werden, getrennt. Es ist auch eine Änderung der Verkehrspolitik zu erwarten. Sie wird autofreundlicher werden.