Die CDU-Fraktion im Kasseler Stadtparlament will die städtische Webseite „Kasselkultur2017.de“ auch in den kommenden Jahren erhalten. „Die Kulturstadt Kassel braucht eine zentrale Veranstaltungsseite, das ist für den Tourismus, unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die kommende Kulturhauptstadtbewerbung zwingend notwendig und müsste eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, so der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Marcus Leitschuh. Nach seinen Informationen werde die Webseite jedoch zum 31.12.2017 eingestellt. Dies widerspreche der Beschlussfassung des Kulturausschusses und der Stadtverordnetenversammlung, so Leitschuh. Er kündigte an, dass die CDU das Thema in der nächsten Sitzung des Kulturausschuss behandeln lassen will.
Die Fraktion der Kassler Linken fordert die Einrichtung einer Umweltzone in Kassel. „Angesichts der Handlungsunwilligkeit der Bundesebene müssen wir als Kommune aktiv werden und mit uns möglichen Maßnahmen die Gesundheit der Kasseler besser schützen“, so Ilker Sengül, umweltpolitischer Sprecher der Kasseler Linken. Nach vielen Jahren ohne wirksame Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Kassel sei es überfällig, den Gesundheitsschutz der Menschen zu verbessern. Besonderen Gesundheitsgefahren ausgesetzt seien insbesondere die über 40.000 Anwohner der stark befahrenen Hauptstraßen. Durch die Schadstoffbelastungen steige das Risiko von Erkrankungen unter anderem der Atemwege und des Herzens, so Sengül.
Der stellvertretende Vorsitzende der AfD im Kasseler Stadtparlament, Thomas Materner, lehnt die Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Kindertagesstätten ab. Diese würden viel besser von ihren Müttern betreut, erklärte er im Jugendausschuss. Auf den Einwand, häufig müssten heute beide Eltern arbeiten und deshalb seien sie auf eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder angewiesen, erwiderte er, dass die Berufstätigkeit der Frauen häufig zur Aufbringung der Leasingrate für den Touareg diene. Er beklagte zudem das Fehlen einer tragfähigen Geburtenrate.
Nach zum Teil heftigen Protesten und Drohungen hat der Zirkus Flic Flac angekündigt, in seiner Weihnachtsshow in Kassel keine Tiere zu zeigen. Ursprünglich war ein Auftritt von Hunden und Pferden geplant. Nach Angaben von Flic Flac hat die Artistin von sich aus auf ihren Auftritt mit Tieren verzichtet.
Die Kasseler Soul, Funk & Rock Gruppe Spies on Bikes begeisterte bei ihrem Konzert im Kaufunger Hof ihre zahlreich erschienenen Anhänger. Angeführt von „Meisterspion“ Jörn Birkenstock (Vocals, Percussion, Harps), der mit seiner beeindruckenden Stimme überzeugte, zogen Christian Friedrich (Drums), Wilfried Herbst (Bass), Jörg Kleinke (Keyboards, Vocals) und Marcus Kube (Guitar, Vocals) die Fans in ihren Bann. Kurzfristig erkrankt war Sängerin Uta Bocek. Das umfangreiche und vor allem tanzbare Repertoire der Gruppe reicht von Joe Cocker über Prince und Billy Idol bis zu Simply Red, Stevie Wonder und Paul Simon. Spontan auf die Bühne gebeten wurde Beatrice Przybilla. Sie war bereits bei der Gründung der Spies vor zehn Jahren als Sängerin dabei. Am Ende langer Applaus. Vier Zugaben. Ein sehr schöner Abend.
In einem offenen Brief haben 16 Vertreter Kasseler Kulturinstitutionen ihre Sorge um den Fortbestand der documenta in Kassel zum Ausdruck gebracht. Sie fordern außerdem, die Geschäftsführerin Annette Kulenkampff nicht zu entlassen, sondern mit der Vorbereitung der documenta 15 zu betrauen. Kritisiert wird die Behandlung der finanziellen Situation durch die verantwortlichen Gremien und die medial produzierte öffentliche Wahrnehmung. Die Unterzeichner sorgen sich insbesondere um die Reputation der documenta. „Wir rufen alle Personen und Institutionen dazu auf, ihrer herausgehobenen Bedeutung für die documenta-Stadt Kassel und für die zeitgenössische Kunst dieser Welt gerecht zu werden.“ Es sei „dringend geboten, dass alle Akteur*innen im Bereich der Kulturpolitik, der bürgerschaftlich engagierten Institutionen und auch die Protagonisten der Medien sich ihrer Verantwortung bewusst werden“ und „dem dramatischen Einbruch der Reputation der documenta als der international bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst entschieden entgegenzutreten.“ Konkret wird gefordert,
„die documenta 2022 als gesichert auszurufen und einen konkreten Termin für deren Ausstellung festzulegen,
die Findungskommission zur Auswahl der zukünftigen Künstlerischen Leitung zu benennen,
einen Zeitplan für die Auswahl derzukünftigen Künstlerischen Leitung auszurufen,
das Management der documenta gGmbH für ihre Aufgabenerfüllung angemessen auszustatten, damit die documenta 2022 auf höchstemkünstlerischen Niveau stattfinden und ihr weltweites Ansehen erhalten bleiben kann,
das Budget der documenta so zu bemessen, dass dessen Zielvorgaben nicht von permanent steigendenBesucherzahlen abhängig werden,
dem Aufsichtsrat der documenta gGmbH Strukturen zu geben, die der künstlerischen Seite mehr Gewicht zumessen und deren Spielräume sichert,
das Management der Geschäftsführung so auszustatten, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann.“
Die Erstunterzeichner sind Prof. Joel Baumann, Dr. Friedrich Block, Thomas Bockelmann, documenta forum Kassel, Susanne Jakubczyk, Christine Knüppel, Kulturzentrum Schlachthof, Dr. Axel Knüppel, Kunsttempel, Jutta Lange, Zaki Al-Maboren, Carola Ruf, Volker Schäfer, Martin Sonntag, Caricatura, Frank Thöner, Kulturbahnhof e.V., Eveline Valtink, Gerhard Wissner, Kasseler Dokumentarfilm- und Video-Fest
In der SPD-internen Auseinandersetzung um die Nachfolge von Uwe Frankenberger als Wahlkreiskandidat für die Landtagswahl hat sich der mitgliederstarke SPD-Ortsverein Wehlheiden einstimmig für Armin Ruda ausgesprochen. „Das ist ein starker Rückenwind für Ruda“, sagt Wehlheidens SPD-Vorsitzender Manfred Eckhardt.“ Entscheidend für das Votum der Wehlheider SPD sei gewesen, dass Ruda bewiesen habe, dass er ideologiefrei, sachlich, kompetent und lösungsorientiert für die Stadtteile und die Menschen im Kasseler Westen eintrete. Ruda setze in seinem Politikverständnis auf Transparenz und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Auch innerparteilich setze Ruda sich für die Demokratisierung der Willensbildung und damit der stärkeren Beteiligung der Mitglieder ein. „Ruda garantiert eine lebendige Einheit von Programm, Personal und Partei, also eine SPD, die überzeugt, weil sie eine Politik für ein besseres Leben der Vielen macht,“ sagt Eckhardt.
Die Kasseler Linke will die leerstehenden Flüchtlingsunterkünfte an wohnungssuchende Studierende vermieten. Zudem wäre es zu begrüßen, wenn die Stadt Kassel dem Beispiel etwa aus Darmstadt („57 Darmstadt verdoppelt“) und Marburg („200 aus Idomeni“) folgen würde und die Zuweisung von Geflüchteten im Rahmen des Relocation Programm offensiv vertreten würde, so die Fraktion in einer Presseerklärung. In verschiedenen deutschen Städten und Gemeinden seien Beschlüsse auf lokaler Ebene gefasst worden, die die schnelle Aufnahme von Geflüchteten in ihrer Kommune fordern, um die Mittelmeeranrainer Italien und Griechenland zu entlasten. Dazu habe es 2015 EU-Beschlüsse unter dem Stichwort Relocation gegeben, denen Deutschland jedoch nie nachgekommen sei. „Es ist absurd, wenn hier Unterkünfte leer stehen und am Rand Europas die Menschen in teils unmenschlichen Bedingungen verharren“, so Lutz Getzschmann, Fraktionsvorsitzender der Kasseler Linken. Der Leerstand der Flüchtlingsunterkünfte belastet den Kasseler Haushalt mit 11 Millionen Euro.
In der SPD-internen Auseinandersetzung um die Kandidatur für den Kasseler Wahlkreis-West unterstützen die Jusos Armin Ruda. Beide Kandidaten, neben Ruda auch Patrick Hartmann, hatten sich bei den Jusos vorgestellt. Am Ende sprachen sich die Jusos für Ruda aus, „weil er bereit ist, an alten Strukturen der SPD zu rütteln. Das hat er schon als Koordinator des Reformprozesses der Kassler SPD unter Beweis gestellt,“ so Juso-Vorsitzende Julia Weige. „Wir würden uns freuen mit Armin Ruda zu arbeiten. Insbesondere hat uns seine Aufforderung gefreut, unsere Ideen und Inhalte einzubringen. Gerne würden wir mit ihm die Strukturen der SPD aufbrechen. Seine Einstellung zeigt, dass für einen Generationenwechsel in der SPD es nicht um das Alter per se geht, sondern um Ideen, Aufbruch und Veränderung“, so Weige.
Die Fraktion der Linken im Hessischen Landtag kritisiert die Entscheidung der Landesregierung, die angekündigte Evaluation des Regionalflughafens Kassel-Calden zu vertagen. „Angesichts der schlechten Verkehrszahlen, die der Flughafen Kassel-Calden auch im September wieder vorgelegt hat, muss die schwarzgrüne Landesregierung endlich einsehen, dass das Projekt gescheitert ist. Es besteht schlicht kein ausreichender Bedarf an einem Regionalflughafen in Calden. Die Rückstufung zum Verkehrslandeplatz ist deshalb der einzig logische Schritt, um nicht noch mehr Steuergeld zu verpulvern“, so Jan Schalauske, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion. Bis zum September habe sich das Verkehrsaufkommen am Flughafen Kassel-Calden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar noch verringert. „Es nutzten in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 weniger Passagiere den Flughafen als noch im gleichen Zeitraum 2016. Beim Frachtaufkommen liegt der Rückgang in diesem Zeitraum sogar bei über einem Viertel. Umso mehr erstaunt es mich, aus der Presse zu erfahren, dass der Flughafen offensichtlich mit Schauinsland/Sundair einen Vertrag abgeschlossen hat und weitere acht Jahre lang mit Steuergeld Ferienflieger subventionieren will.“, so Schalauske. Es stelle sich die Frage, ob die angekündigte Evaluation überhaupt ernsthaft und ergebnisoffen durchgeführt werde oder ob der Flughafen bereits die Lizenz erhalten habe, weitere acht Jahre lang Steuergeld zu verschwenden.
Bild: Quelle https://pixabay.com/en/airport-calden-flughafen-kassel-1103046/ This file is from Pixabay, where the creator has released it explicitly under the license Creative Commons Zero (see here).
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