
Von der – vorläufigen – Nichtfällung von 90 überwiegend gesunden Linden in der Kasseler Heinrich-Heine-Straße profitieren vor allem die Bienen und andere Insekten. Die Blüten der Linden haben einen sehr hohen Gehalt an Nektar und Pollen. Zudem blühen sie sehr spät im Jahr und bilden deshalb die letzte große Nahrungsquelle für Insekten. Aus einem Lindenbaum erzeugen die Bienen im Durchschnitt 30 kg Honig, der etwa zwei Bienenvölkern das Überleben im Winter sichert. Da ein Bienenvolk im Sommer zwischen 40.000 bis 60.000 Bienen groß ist, liefern die 90 Linden rechnerisch für 4,5 Millionen Bienen die Nahrung – komplett für ein Jahr.





Mit den Stimmen von SPD, Grünen und CDU wurde ein Antrag der Kasseler Linken zur Verbesserung des Baumschutzes abgelehnt. Die Linken wollten erreichen, dass bereits Bäume mit einem Stammumfang von 60 cm, wie in Marburg, Frankfurt oder Potsdam, geschützt werden. In Kassel sind Bäume bis zu einem Stammumfang von 80 cm nicht geschützt. Außerdem sollte nach dem Antrag die Pflicht zu Ersatzpflanzungen für einen gefällten Baum verschärft und die Ausgleichszahlungen erhöht werden. Für den Antrag stimmten die Linken, Freie Wähler und Piraten.