Die rotgrüne Mehrheit im Kasseler Stadtparlament hat einen Antrag des Seniorenbeirates auf Einführung eines Seniorentickets für den ÖPNV bezogen allein auf das Gebiet der Stadt Kassel abgelehnt. Derzeit existiert ein Seniorenticket für das Gebiet der Stadt Kassel gemeinsam mit einigen Umlandgemeinden. Das Ziel des Antrages sei es, so Hugo Müller vom Seniorenbeirat, ein auf Kassel beschränktes und damit verbilligtes Seniorenticket einzuführen. Für ein solches Ticket gebe es eine große Nachfrage, weil potentielle Nutzer fast ausschließlich Fahrten in der Stadt Kassel unternehmen würden. Dadurch würde der ÖPNV gestärkt, der Umstieg auf die KVG gefördert, die Verkehrssituation verbessert und die Umweltbelastungen gesenkt, so Müller. Die Redner von SPD und Grünen begründeten ihre Ablehnung des Antrages damit, dass für die Tarifgestaltung nicht die Stadt Kassel, sondern der NVV zuständig sei. Alle übrigen Fraktionen stimmten dem Antrag des Seniorenbeirates zu.
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Nach Protesten: Liniennetzreform wird nachgebessert
Nach Protesten von Fahrgästen und Fahrern wird die am 25. März 2018 in Kassel in Kraft getretene Liniennetzreform voraussichtlich zum 18.06.2018 nachgebessert. Bei der Linie 10 sollen die Fahrzeiten angepasst werden, die Linie 11 erhält einen weiteren Bus und bei der mit großen Verspätungen kämpfenden Linie 12 wird der Fahrweg geändert. Noch nicht behoben werden die verkürzten Aufenthalte bei den Endhaltestellen. Vor allem bei der Linie 13 ist es den Fahrern aus Zeitmangel nicht möglich, an der Weserspitze die dortige Toilette aufzusuchen. Auch die Klagen der Eltern aus Harleshausen wegen der fehlenden Einsatzwagen zur Albert-Schweitzer-Schule, Heinrich-Schütz-Schule und Wilhelmsgymnasium werden bisher nicht erhört. Auch bei der Linie 28, von den Fahrern wegen der kurzen Fahrplanzeiten als „Rennwagen“ bezeichnet, soll es noch keine Änderungen geben.
SPD, CDU, Grüne und FDP wollen keinen Bürgerentscheid zur Liniennetzreform der KVG
Kassel (de) – Eine Mehrheit von SPD, CDU, Grünen und FDP hat sich gegen einen Bürgerentscheid über die von der Kasseler Verkehrsgesellschaft vorgelegte Liniennetzreform ausgesprochen. Die Freien Wähler hatten beantragt, über diese Reform, die nahezu sämtliche Kasseler Bürgerinnen und Bürger betrifft, im Wege eines Bürgerentscheids zu entscheiden. Zustimmung fand ihr Vorschlag bei den Linken und der AfD. Die Bürger seien bereits ausreichend beteiligt worden, so die Gegner eines Bürgerentscheids. Außerdem bestünde die Gefahr, dass diese sich bei ihrer Entscheidung zu sehr an ihren eigenen Interessen oder denen ihres Stadtteiles orientieren würden. Falle dort ein Angebot weg, seien sie gegen die Reform, auch wenn sie an anderer Stelle eine Verbesserung bringe. Das Gesamtinteresse sei deshalb besser gewahrt, wenn die Entscheidung durch die Stadtverordneten getroffen werde. Die Befürworter des Bürgerentscheides verwiesen auf die Parteiprogramme von SPD, CDU, Grünen und Linken, in denen sich diese Parteien für mehr direkte Demokratie einsetzten. Sie warfen den Gegner des Bürgerentscheides zudem vor, dass diese den Kasseler Bürgerinnen und Bürgern den Sachverstand und die Mündigkeit absprechen, selbst die Entscheidung über die Liniennetzreform zutreffen. Diese Argumentation sei daher im Kern antidemokratisch.