Trump: Mit Facebook-Daten Wahl gewonnen?

Die «New York Times» und der britische «Observer» haben am Wochenende enthüllt, dass sich bereits 2014 die amerikanische Datenanalysefirma Cambridge Analytica rechtswidrig Profile von mehreren Millionen amerikanischer Facebook-Nutzern angeeignet hat. Auf der Grundlage dieser Daten hat die Firma eine Software entwickelt, die darauf abzielte, Wähler mit personalisierter politischer Werbung zu beeinflussen. Zu den Kunden der Firma gehörten Trump und weitere republikanische Politiker. Auch die britische Ukip-Partei soll sich der Hilfe dieser Firma bei der Brexit-Abstimmung 2016 bedient haben. Facebook hat mittlerweile eingeräumt, dass Nutzerdaten tatsächlich missbraucht wurden.
Einer der größten Investoren von Cambridge Analytica ist der amerikanische Multimilliardär Robert Mercer, ein Großspender der Republikaner. Politischer Berater der Firma und Vorstandsmitglied war lange Zeit Stephen Bannon, Wahlkampfchef von Trump und ehemaliger Leiter der rechtspopulistischen Plattform „Breitbart“. Nach Angaben der „Times“ ging es den beiden darum, mit Hilfe einer Datenanalysefirma neue Formen des Wahlkampfes und der politischen Einflussnahme zu entwickeln. Mercer stellte die finanziellen Mittel bereit, Bannon die politische Expertise. Quelle der Enthüllungen ist unter anderem der Mitbegründer von Cambridge Analytica, Christopher Wylie. Die Firma hatte nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen erklärt, mit einer neuartigen Methode namens Mikro-Targeting Wähler gezielt beeinflussen zu können. Für den Sieg von Trump gaben am Ende knapp 78000 Stimmen den Ausschlag.
Bild: By Michael Vadon (Donald Trump) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

 

 

„Verstand verloren“: Trump bricht mit seinem Ex-Chefstrategen Bannon

US-Präsident Donald Trump hat in einer Erklärung verlauten lassen, sein ehemaliger Chefstrategen Steve Bannon habe „nichts mit mir oder meiner Präsidentschaft“ zu tun gehabt. „Als er gefeuert wurde, hat er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand.“ Bannon hat in einem Enthüllungsbuch eines Journalisten über Trump Amtsführung schwere Vorwürfe gegen Trumps Sohn, Tochter und Schwiegersohn erhoben. So nannte er ein Treffen von Donald Trump Junior mit einer russischen Anwältin mitten im Präsidentschaftswahlkampf 2016 als „verräterisch“ und „unpatriotisch“. Trump will die Veröffentlichung des Buches, aus dem bereits Auszüge bekannt wurden, verhindern. Trump hatte Bannon im August 2016 als Chefsgtrategen für seinen Wahlkampf verpflichtet. Er führte ihm wahlentscheidend zahlreiche Wähler aus dem ultranationalistischen Lager zu. Bannon musste das Weiße Haus im August 2017 verlassen, nachdem er sich insbesondere mit Trumps Kindern überworfen hatte. Seither ist er wieder Chef des einflussreichen rechtsgerichteten Portals „Breitbart News“.

Bild: By Michael Vadon (Donald Trump) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons