4 Tonnen Glyphosat-Honig vor Landwirtschaftsministerium abgeladen

Aus Protest gegen das fehlende Verbot von Glyphosat hat die Bioland-Imkerei Seusing, die bei Berlin imkert, 4,1 Tonnen ihres glyphosatbelasteten Honigs vor dem Landwirtschaftsministerium abgeladen. Der Honig ist mit dem Herbizid belastet, weil ein benachbarter Landwirt des Imkers sich seiner Luzerne Wiese mittels Glyphosat entledigt hat. Die Wiese war dicht mit leuchtend gelbem Löwenzahl bewachsen und voll mit Nektar sammelnden Bienen. Der Honig, den die Bienen sammelten, überschreitet bis zum 150fachen den zulässigen Grenzwert und ist als Sondermüll zu entsorgen. Seinen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 50.000,- € macht der Imker nunmehr im Klagewege gegen den Landwirt geltend. Erfolg wird die Klage nur dann haben, wenn der Nachweis gelingt, dass der Landwirt für den glyphosatbelasteten Honig auch rechtlich verantwortlich ist. Diesen Nachweis zu erbringen dürfte schwierig sein. Einfacher wär ein europaweites Verbot des Bienengiftes, das bisher auch Deutschland verhindert hat.

Neue Studie: Glyphosat schwächt Immunsystem der Honigbienen

Zwei amerikanische Forscher der Universität von Texas haben nach Experimenten mit Glyphosat in ihren Bienenstöcken herausgefunden, das das sehr wirksame Totalherbizid die Mikroflora im Verdauungstrakt der Honigbienen schädigt mit der Folge, dass das Immunsystem bereits von jungen, frisch geschlüpften Bienen stark geschwächt wird. Dies führe dazu, so die Wissenschaftler Erick Motta und Nancy Moran, dass die jungen Bienen rasch an Gewicht verlieren und dass sie anfälliger werden für Parasitenbefall und Folgeinfektionen.